
Mit dem neuen DiskStation Manager 7.3 hat Synology ein Update veröffentlicht, das auf den ersten Blick vielversprechend klingt. Doch lohnt sich der Umstieg? In diesem Beitrag erfährst du, was sich wirklich geändert hat, welche Geräte betroffen sind und ob sich das Update für dich auszahlt.
Gestaffelter Rollout und das letzte große DSM 7-Update
Synology verteilt das Update auf DSM 7.3 stufenweise. Nicht jedes NAS erhält das Update sofort über die Systemsteuerung – du kannst es aber im Download-Center manuell herunterladen.
🧠Wichtig zu wissen:
- Geräte der J- und Plus-Serien bis Baujahr 2019 erhalten mit DSM 7.3 ihr letztes Funktions-Update.
- Künftige Versionen wie DSM 8.0 werden diese Modelle nicht mehr unterstützen.
- Sicherheitsupdates werden weiterhin ausgeliefert, aber keine neuen Features.
Für viele ältere Modelle ist DSM 7.3 das letzte große Versions-Update. Danach folgen nur noch Sicherheits- und Stabilitäts-Patches. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass Synology bereits am Nachfolger DSM 8 arbeitet.
⚙️Für die folgenden Modelle wird DSM 7.3 die letzte aufrüstbare Version sein.
- FS-Serie: FS3017, FS2017, FS1018
- XS-Serie: DS3018xs, DS3617xs, DS3617xsII, RS18016xs+, RS18017xs+, RS3617xs, RS3617RPxs, RS3617xs+, RS3618xs, RS4017xs+, RS819, RS217
- Plus Serie: DS216+, DS216+II, DS716+, DS716+II, DS916+, DS718+, DS918+, DS118+, DS218+, DS1517+, DS1817+, DS1618+, DS1819+, DS2419+, DS2419+, RS2416+, RS2416+, RS2418+, RS2418+, RS218
- Value Series: DS116, DS216, DS216play, DS416, DS416play, RS816, DS118, DS218play, DS418, DS418play, DS1517, DS1817
- J-Serie: DS216j, DS416j, DS416slim, DS419slim, DS418j, DS218j, DS119j
Die vier wichtigsten Neuerungen von DSM 7.3
1️⃣ Lockerung der Laufwerksbeschränkung
Synology hat bei der Plus-, Value- und J-Serie (ab Baujahr 2025) die Unterstützung für Dritthersteller-Festplatten wieder freigegeben.
Das heißt: Du kannst wieder mehr Laufwerke nutzen, ohne Warnmeldungen zu erhalten.
QuoteEinschränkung: Für M.2-SSDs gilt diese Freiheit noch nicht – hier setzt Synology weiterhin auf hauseigene Modelle.
2️⃣ Neues Feature: Synology Tiering (Beta)
Mit DSM 7.3 führt Synology ein neues System zum automatischen Verschieben von Daten zwischen mehreren NAS-Standorten ein – genannt Tiering.
Dabei werden häufig genutzte Daten („Hot Data“) und selten benötigte Daten („Cold Data“) dynamisch verteilt.
Das neue Storage Tiering ist das spannendste, aber auch komplexeste Feature in DSM 7.3.
Was es kann:
- Verknüpft zwei NAS-Systeme miteinander (Hot- und Cold-Tier).
- Dateien werden automatisch zwischen SSD- und HDD-Volumes verschoben – je nach Zugriffshäufigkeit.
- Häufig genutzte Daten bleiben auf SSDs, selten benötigte werden auf HDDs ausgelagert.
- Anders als SSD-Caching ist beim Tiering der „Wahrheits-Speicher“ nicht immer die HDD – SSDs enthalten tatsächlich die Originaldaten.
Einschränkungen:
- Aktuell nur für zwei NAS-Systeme gleichzeitig nutzbar.
- Funktion befindet sich noch in der Beta-Phase.
- Für produktive Umgebungen derzeit nicht empfohlen – zu viele Unbekannte und potenzielle Risiken.
Doch Vorsicht:
- Nur bestimmte Modelle unterstützen Tiering.
- Viele Funktionen befinden sich noch in der Beta-Phase.
- Einzelsysteme profitieren derzeit nicht davon – es ist also kein Ersatz für QNAP Q-Tier.
QuoteFazit: Spannend, aber noch nicht reif für den produktiven Einsatz.
3️⃣ Verbesserte Verschlüsselung & Datensicherheit
Die Verwaltung verschlüsselter Ordner wurde überarbeitet:
- Neue Sperr- und Entsperr-Optionen per Passwort oder Schlüsseldatei.
- Automatische Sperre bei System-Reset (Schutz vor unbefugtem Zugriff).
- Besseres Zusammenspiel mit der neuen Encryption Vault.
Ein sinnvolles Sicherheits-Upgrade, vor allem für Anwender mit sensiblen Daten.
4️⃣ Kleinere, aber sinnvolle Verbesserungen
- Ende der Codec-Unterstützung (H.264/H.265):
Synology zahlt keine Lizenzgebühren mehr. Die Transkodierung übernimmt künftig das Smartphone selbst, wenn Bilder über Synology Photos hochgeladen werden. - Pedpace-Dateisystem eingestellt:
Frühere Multi-Volume-Funktion für SAS-Geräte wurde ersetzt durch LVM und gilt nun als veraltet. - exFAT jetzt integriert:
Kein separates Paket mehr nötig – exFAT ist nativ verfügbar. - Automatische Update-Verzögerung:
Man kann Updates jetzt bewusst 14 Tage verzögern, um mögliche Probleme anderer Nutzer abzuwarten. - 2FA-Notfallcodes per E-Mail:
Neu ist die Möglichkeit, Einmalpasswörter (OTP) per Mail zu empfangen – praktisch, wenn das Smartphone verloren oder zurückgesetzt wurde. - PHP 8 → abgekündigt:
DSM 7.3 unterstützt keine älteren PHP-Versionen mehr – wichtig für Betreiber von Webseiten (z. B. WordPress).
👉Was bleibt erhalten?
- Hardware-Transcoding funktioniert weiterhin – auch bei älteren Geräten (z. B. DS920+).
- SSD-Caching mit Drittanbieter-Laufwerken bleibt möglich.
- Wer DSM 7.2 nutzt, kann viele neue Funktionen (z. B. Drive 4.0) auch ohne Upgrade über das Beta-Programm testen.
📦Synology Drive 4.0 – auch ohne DSM 7.3 nutzbar
Das neue Drive 4.0 bietet:
- geteilte Labels und manuelles File-Locking,
- Datei-Anfragen mit Begründung,
- verbesserte Zusammenarbeit im Team.
Diese Features sind bereits unter DSM 7.2 verfügbar – du musst also nicht zwingend auf 7.3 wechseln, um sie auszuprobieren.
Empfehlung: Upgrade ja oder nein?
👉Fazit: ein kleines Update mit Blick auf DSM 8
DSM 7.3 ist stabil, aber kein großer Sprung. Die meisten Verbesserungen betreffen Einzel-Apps, die auch unabhängig vom Update verfügbar sind.
Synology scheint mit dieser Version den Übergang zu DSM 8 einzuleiten – ein Versionswechsel, der vermutlich 2026 folgen wird.
QuoteEmpfehlung:
Wenn dein System rund läuft, bleib vorerst bei DSM 7.2.
Warte, bis Synology Tiering und Drive 4.0 endgültig ausgereift sind – und profitiere dann vom Umstieg auf DSM 8.
Links:
Tipp:
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